KLEiNER FEENDRACHE


ZWEiFLECK
Epithet bimaculata


Sie glitzert golden und ich traute meinen Augen kaum als ich sie vor ein paar Tagen im Garten sah: Die wohl scheueste Libelle der Welt! 
Die Libelle macht den Menschen auf Themen wie Leichtigkeit, Stille, Dynamik und Flexibilität aufmerksam. Sie soll dabei helfen, sich von jeglichem Ballast zu befreien. Wie schön! Ich bin nämlich mittendrin im Prozeß des Loslassens und werde sicherlich schon bald erleichtert wie eine Libelle in der Luft mit dem Wind tanzen. 

Habt ihr Libellen schon einmal länger in ihrem natürlichen Lebensraum beobachtet? Sie scheinen immer gut gelaunt zu sein, gut balancieren zu können und durch ihre Wendigkeit ist es ihnen möglich, unglaublich schnell Gefahren und Hindernissen ausweichen zu können. Eine gute Fertigkeit, wenn man über den Berg von Problemen oder über auftauchende Hindernisse einfach hinwegschweben kann. 

Für mich bleibt die Libelle immer ein Lehrmeister; auch erinnert sie mich an Naturgeister und vermittelt in die Anderswelt ... mit dieser möchte ich den heutigen Tag auch abrunden und bereichere dieses Posting mit einer kleinen Geschichte. 

Habt einen guten Flug, ihr Lieben!
Petra



Verlinkt mit: Through my lens

Die Geschichte von den Wasserkäfern und der Libelle 
Am Boden eines kleines ruhigen Teiches lebte eine Gemeinschaft von Wasserkäfern. Es war eine zufriedene Gemeinschaft, die dort im Halbdunkel lebte und damit beschäftigt war, über den Schlamm am Boden des Teiches hin und her zu laufen und nach etwas Nahrung zu suchen.
Immer wieder bemerkten die Wasserkäfer jedoch, dass der eine oder andere von ihnen anscheinend das Interesse daran verlor, bei ihnen zu bleiben. Er klammerte sich dann an einen Stängel einer Teichrose und kroch langsam daran empor bis er verschwunden war. Dann wurde er nie wieder gesehen.
Eines Tages, als dies wieder geschah, sagten die Wasserkäfer zueinander: “Da klettert wieder einer unserer Freunde den Stängel empor. Wohin mag er wohl gehen?”
Aber obwohl sie genau zuschauten, entschwand auch dieses Mal der Freund schließlich aus ihren Augen. Die Zurückgebliebenen warteten noch eine lange Zeit, aber er kam nicht zurück.


“Ist das nicht merkwürdig?”, sagte der erste Wasserkäfer.

“War er denn hier nicht glücklich bei uns?”, fragte der Zweite.

“Wo er jetzt wohl ist?”,  wunderte sich der Dritte.
Keiner wusste eine Antwort. Sie standen vor einem Rätsel. Schließlich berief der Älteste der Käfer eine Versammlung ein. “Ich habe eine Idee”, sagte er. “Der Nächste, der von uns den Teichrosenstängel empor klettert, muss versprechen, dass er zurückkommt und uns erzählt, wohin er gegangen ist und warum.” “Wir versprechen es”, sagten alle feierlich.
Nicht lange danach an einem Frühlingstag, bemerkte genau der Wasserkäfer, der den Vorschlag gemacht hatte, dass er dabei war, den Teichrosenstängel empor zu klettern. Höher und immer höher kletterte er. Und dann, noch bevor er wusste, was ihm geschah, durchbrach er die Wasseroberfläche und fiel auf ein großes, grünes Teichrosenblatt.
Als der Wasserkäfer wieder zu sich kam, blickte er verwundert um sich. Er konnte nicht glauben, was er da sah. Alles war ganz anders und auch sein Körper schien auf merkwürdige Art verändert. Als er ihn neugierig zu betrachten begann, fiel sein Blick auf vier glitzernde Flügel und einen langen Hinterleib, die nun anscheinend zu ihm gehörten. Noch während er sich über seine ungewohnte Form wunderte, spürte er ein Drängen, die Flügel zu bewegen. Er gab dem Drängen nach, bewegte seine Flügel – und plötzlich, ohne zu wissen wie, befand er sich in der Luft.
Der Wasserkäfer war eine Libelle geworden. Auf und ab, in engen und großen Kreisen, bewegte sich die neugeborene Libelle durch die Luft. Sie fühlte sich wunderbar in diesem so ganz andersartigen Element. Nach einiger Zeit ließ sie sich auf einem Blatt zum Ausruhen nieder.
In diesem Moment sah die Libelle hinunter ins Wasser. Und da waren ihre alten Freunde, die anderen Wasserkäfer, die hin und her liefen am Boden des Teiches. Jetzt erinnerte sich die Libelle an ihr Versprechen.
Ohne lange zu überlegen, stürzte sich die Libelle hinab, um ihren alten Freunden zu berichten. Aber sie prallte an der Oberfläche des Wasser ab.
“Ich kann nicht zurück.” sagte sie traurig. “Zwar habe ich es versucht, aber ich kann mein Versprechen nicht halten. Und selbst wenn ich zurückkönnte, kein einziger meiner Freunde würde mich in meinem neuen Körper erkennen.”


Und nach einigem Nachdenken wurde ihr klar: “Ich muss wohl warten, bis sie ebenfalls Libellen geworden sind. Dann wissen sie selbst, was mir widerfahren ist und wohin ich gegangen bin.”
Und damit flog die Libelle glücklich empor, in ihre wunderbare neue Welt voll Luft und Sonnenschein.
(Verfasser unbekannt)

































6 Kommentare

  1. Liebe Petra,
    was für eine wundervolle Geschichte!
    Seit wir einen Teich haben, sind diese wundervollen Geschöpfe auch in unseren Garten eingezogen ... sowohl im Wasser wie in der Luft. Ich liebe es, sie zu beobachten!
    Eine Zweifleckenlibelle habe ich allerdings noch nicht entdeckt.
    In Afrika im Winter konnte mein Mann eine wunderschöne purpur-rote Libelle fotografieren, die ich allerdings noch nicht bestimmt habe ... die Idee war eigentlich mal, für jedes der beobachteten Tiere ein kleines Portrait zu machen, ähnlich wie auf meiner Rosenseite...mal sehen ob ich es mal schaffe.
    Übrigens wollte ich Dir neulich schon berichten, dass ich nun auch eine Princess Kate habe - nachdem ich sie bei Dir gesehen habe, wollte sie mir nicht mehr aus dem Kopf und dann habe ich sie von einer Freundin zum Geburtstag bekommen. Bald scheint die erste Blüte aufgehen zu wollen, ich bin schon so gespannt!
    Herzliche Rosengrüße von Christine

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    1. ... und ich möchte dir schon seit Tagen schreiben, liebe Christine! Ich war sehr froh, Deine Erfahrungen mit der 'White Roadrunner' zu lesen: DANKE! Ausläufer wären in dem Beet furchtbar ...

      *hihi* ... die 'Princess Kate' ... *hihi* ... ich erwähne lieber nicht, das vor mir ein RIESIGER Klematis-Katalog liegt, oder?! Bei mir ist die Prinzessin dieses Jahr gut durchgestartet und blüht schon recht eifrig vor sich hin. Ich hoffe, sie formt noch viele schöne grüne Blätter ... denn so eine weisse Blüte vor einer weissen Wand ist nicht ganz optimal ... *lach* ... ach, erst einmal bin ich froh, wenn ich bei unseren Bodenbedingungen überhaupt Clematis an den Start bekomme. Im Vorgarten hat 'Warszawa Nike" es auch geschafft: JUCHUH!

      Weltbeste Gartengrüsse,
      Petra

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  2. Liebe Petra,
    was für ein zauberhaftes Geschöpf, das Du in diesem tollen Makro-Foto zeigst!
    Es rückt in mir unwillkürlich die Welt ein bißchen zurecht. Heute mehr staunen über das Wunder Leben und weniger Alltagsgetöse. Dir auch einen guten Flug, Kerstin

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  3. Hallo Petra,
    was für tolle Bilder! Ich bin begeistert, wie gut die Struktur der Flügel auf Deinen Fotos zur Geltung kommt.

    Viele Grüße aus dem Wendland
    Silke

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  4. Ein wunderbares Bild Petra und so eine schöne Geschichte dazu!
    War auch grad bei Deinen Rosen - die Rose mit dunklem Schlund ist ja wirklich aussergewöhnlich! Wir haben auch Agapanthus von Herrn Pflaum (er war auf den Freisinger Gartentagen) und ich gucke jeden Tag, ob sie schon blühen - sie stehen kurz davor.
    Der Beitrag über Eure Vögel ist auch klasse und es hört sich genau an, wie bei uns - Amseln und Meisen. Nur unsere vielen Spatzen quäken dazwischen und meinen, sie seien doch die besten Sänger. Stare haben wir leider nicht.
    So schön, in Deinem Blog zu stöbern!
    Viele Grüße von Renate

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  5. Ein absolutes Kracherbild liebste Petra! Wunderschön! ♥
    Liebste Grüße , knutsch dich in großer Vorfreude
    Christel

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Dankeschön, für Deine Zeit der Worte! ♥